Tallinn ist seit 1918 die Hauptstadt Estlands und liegt direkt an der Ostseeküste. Mit ca 430’000 Einwohner umfasst die Stadt fast die Hälfte der estländischen Bevölkerung. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass Tallinn das kulturelle, wirtschaftliche sowie politische Zentrum Estlands ist. Schon im 11. Jahrhundert wurde auf dem rund 50 Meter hohen Kalkhügel eine hölzerne Burg und eine Siedlung gebaut. Denn von diesem Punkt aus hat man die Küste gut im Blick und die Lage eignete sich gut für eine florierenden Hafen. Im 13. Jahrhundert wurde die Stadt, die damals noch Reval hiess, von dem Dänen eingenommen, die Burg abgerissen und grösser wieder aufgebaut. Von der dänischen Regentschaft kommt auch der heutige Namen Tallinn, was so viel bedeutet wie “die dänische Stadt“. Die Stadt wuchs. Auf dem Berg lebten die Adligen, Reichen und der Klerus, am Fusse die Handwerker und die Kaufleute. Im Jahre 1346 verkaufte der dänische König Tallinn an den deutschen Orden. Unter deren Herrschaft trat Tallinn der Hanse bei. So wurde sie zur wichtigsten Stadt des Osthandels und damit reich. Anfang des 18. Jahrhunderts fiel Reval im Nordischen Krieg an Russland. Die Zaren liessen viele Gebäude abreissen um die orthodoxe Alexander-Newski-Kathedrale zu bauen. Bis heute ist sie bei Touristen eines der beliebtesten Fotomotive. Für die Esten ist sie jedoch ein Sinnbild für die Russifiszierung Estlands. Als 1928 die selbständige Republik Estlands ausgerufen wird, wurde Tallinn das erste Mal Hauptstadt. Durch den 1. und 2. Weltkrieg wurde Estland von den Russen und den Deutschen besetzt und litt under der Deportation der politischen und kulturellen Elite. Erst ab dem Jahr 1991 wurde Estland wieder unabhängig.










