Nina’s Reise – Woche 1

Woche 1 (05.04.2023 – 12.04.2023)

Endlich ist es soweit. Es geht wieder los. Dass ich am Mittwoch, vor Ostern ins Tessin fahren möchte, habe ich vollkommen ignoriert. Jedoch kann meine gute Laune nur wenig trüben. Der Stress vor der Abfahrt, alles wieder in den Bus einräumen, unser vorübergehendes Zuhause leerräumen und alles in Kisten verpacken, meinen Bruder verabschieden, der für sechs Monate nach Kanada geht und natürlich all die kleinen Aufgaben die sonst noch erledigt werden müssen vor der Abreise nehmen mehr Zeit in Anspruch als geplant.

So fahre ich erst kurz vor 16.00 Uhr los, anstelle von 14.00 Uhr. Upsi… Mein heutiges Ziel ist Minusio, wo ich meine Grossmutter besuchen möchte. Kurz vor 20.00 Uhr erreiche ich endlich mein Ziel. Dann essen wir gemütlich zusammen zu Abend. Danach geht es für mich auch schon ins Bett. Die letzten Tage waren anstrengend.

Am Donnerstagmorgen frühstücken wir zusammen und ich beschliesse noch eine Nacht zu bleiben. Daher machen wir uns nach dem Frühstück auf den Weg nach Locarno um dort den Bus nach Spruga zu nehmen. Fast eine Stunde und viele Serpentinen später kommen wir Onsernone an. Das letzte Stück müssen wir zu Fuss gehen, da sie am Bauen sind und der Bus daher nicht bis zum Wendeplatz kommt. Nach einem Kaffee geht es dann aber auch schon los zu den Bagni di Craveggia. Das Wetter ist sonnig, aber noch ziemlich kühl. Bei den Bagni angekommen müssen wir etwas klettern. Aber mit etwas Hilfe funktioniert auch das. In der Ruine des ehemaligen Thermalbades finden wir sogar noch alte Badewannen. Das Thermalwasser sprudelt fröhlich mit ca. 28°C in ein Becken. Wir beschliessen jedoch, dass wir nicht baden werden.

Nach einer kleinen Stärkung machen wir uns auch schon wieder auf den Rückweg, da wir am Abend noch nach Mendrisio an den Osterumzug wollen. Mit dem Bus geht es zurück und wir alle machen uns frisch, bevor wir mit dem Zug nach Mendrisio fahren. In Locarno stösst noch der Bruder von Andreas zu uns, sodass wir zu fünft unterwegs sind. Wir schlendern durch die Stadt und bewundern die Banner die an Balkonen, über Wegen und an Kirchen befestigt sind. Danach essen wir gemeinsam zu Abend. Das Menü zum Umzug ist sehr lecker und ich geniesse den Abend. Nach dem Essen warten wir draussen, bis der Umzug losgeht. Der Umzug am Gründonnerstag und am Karfreitag hat eine rund 400-jährige Tradition und ist im UNESCO Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Die Prozession ist eindrücklich. Nicht nur Erwachsene wirken mit. Auch viele Kinder und rund 40 Pferde nehmen an der Prozession teil. Irgendwann machen wir uns auf de Rückweg. Die SBB hat wohl das Rätsel um Zeitreisen gelöst. Denn unser Zug sollte rund 3 Stunden vor der wirklichen Ankunftszeit am Ziel ankommen…

Nach einem gemeinsamen Frühstück am Freitag mache ich mich gegen Mittag auf den Weg. Da es in der Nacht noch ziemlich kalt war, musste ich aber zuerst meine Probleme mit der Frost Control des Boilers lösen. Isolation und ein Knick–Wärmepad für Hände haben schlussendlich geholfen.

Mein nächstes Ziel ist Como. Bevor ich in die Stadt gehe, verbringe ich noch etwas Zeit mit den beiden Mauzis. Sie haben sich super schnell wieder eingewöhnt, als wären sie nie weg gewesen. Danach schlendere ich durch die Stadt. Es ist extrem voll, was auch logisch ist, da wir Ostern haben. Gegen Abend kehre ich zurück und verbringe einen ruhigen Abend. Dummerweise ist während der Fahrt die Platte des Kühlschranks raus gerutscht, als ich dann den Kühlschrank öffnetet, landete die ganze Glasplatte auf dem Boden und ich hatte überall Scherben. Gut gemacht Nina….

Am Samstag fahre ich nach Bergamo. Die Fahrt verläuft super, aber da man bei der Abfahrt vor Autobahn noch die Maut zahlen muss. Stehe ich mehr als eine Stunde im Stau auf der Autobahnausfahrt. Endlich am Ziel angekommen, mache ich mich zu Fuss auf den Weg in die Altstadt. Das Wetter ist etwas bewölkt und ab und zu gibt es einen kleinen Sprutz regen. Das stört mich aber nicht. Ich schlendere durch die engen Gassen, setzte mich auf eine Parkbank und geniesse den Trubel um mich rum. Nach einigen Stunden mache ich mich auf den Rückweg. Dylan und Dinah wollen raus. Daher binde ich sie fest, während ich koche und danach sitzen wir zusammen draussen und beobachten wie die Sonne unter geht.

Den Sonntag verbringe ich sehr ruhig. Ich verbringe Zeit mit lesen, schlafen und Katzen kuscheln. So kann ich am Montag mit neuem Elan in die Woche starten.

Am Montag mache ich mich auf den Weg nach Sirmione. Da es in der Stadt nur wenige Plätze für Camper gibt, parkiere ich etwas ausserhalb und mache mich zu Fuss auf den Weg in die Stadt. Je weiter ich mich der Altstadt nähere, desto stetiger wird der Strom an Fussgängern. Es ist ein richtiges Gedränge und ich frage mich, ob es eine gute Idee war, heute am Ostermontag, in die Altstadt zu gehen. Als ich aber die engen Gassen etwas verlasse wird es erträglicher. Ich gehe einmal der Küste entlang, bevor ich wieder in die Gassen einbiege. Jetzt habe ich mir aber eine Glace verdient. Als ich bestellt habe, Kaffee und Tiramisu, werde ich doch ehrlich gefragt ob ich Kaffee gerne habe. Etwas verwirrt antworte ich mit ja. Danach werde ich nach meinem Alter gefragt. Ich bin nur noch verwirrtet. Es stellt sich heraus, dass ich wieder einmal viel jünger geschätzt wurde, als ich wirklich bin. Ich schlendere weiter und da ich nicht möchte, dass sich mein Glace überall verteile, setzte ich mich auf einen Bank. Danach mache ich mich langsam auf den Rückweg. Mein Bauch meldet sich zu Wort, denn abgesehen vom Frühstück und dem Eis habe ich heute noch nichts gegessen. Daher kehre ich in ein Restaurant ein und esse eine super leckere Lasagne. Den Rest des Abends verbringe ich mit lesen und kuscheln.

Am Dienstag geht meine Fahrt bei Zeiten los. Ich möchte heute noch nach Venedig. Auf dem Campingplatz angekommen, lasse ich die Katzen noch etwas draussen spielen, wasche Socken und Unterwäsche kurz von Hand, dass sie trocknen kann und mache mich dann auf den Weg zur Fähre. Was ich nicht wusste ist, dass ich das Ticket beim Campingplatz lösen sollte. Nun ist es zu spät und ich muss nochmals zurück. Jetzt kaufe ich aber das Ticket zuerst, bevor ich nochmals für 40 Minuten zu Knuschel zurück gehe, da die Fähren nur jede volle Stunde fahren. Pech gehabt. Eine knappe Stunde später geht es aber wirklich los. Knappe 20 Minuten dauert die Fahrt. Die Sonne scheint und das Wasser glitzert wie tausende Kristalle.

In Venedig angekommen mache ich mich zu Fuss auf den Weg. Durch schmale Gassen, über kleine und grosse Brücken, über riesige Plätze und durch Menschenmassen suche ich mir meinen Weg und lasse mich treiben. Ich komme an den bekannten Sehenswürdigkeiten vorbei, schaue aber auch in ruhige Gassen rein. Immer wieder sehe ich blühende Glyzinien, Tulpen und spriessende Blätter. Irgendwann setzte ich mich auf eine Bank und sehe den Menschen zu. Ein Mädchen füttert Tauben, eine Familie isst ein Eis und macht Fotos, Touristen schlendern an den Souvenir Shops entlang und Einheimische bahnen sich ihren Weg durchs Gemenge.

Gegen 18.00 Uhr mache ich mich auf die Suche nach einem Restaurant und esse da eine Pizza, bevor es kurz nach sieben wieder auf die Fähre geht. Während der Fahrt senkt sich die Sonne langsam dem Horizont entgegen und lässt den Himmel in diversen Orange-, Gelb und Goldtönen erstrahlen.

Zurück bei Knuschel lasse ich Dinah nochmals eine Runde drehen bevor wir uns alle ins Bett kuscheln.

Der Mittwoch wird ein ruhigerer Tag. Zum einen bin ich noch gesättigt von den gestrigen Eindrücken, zum anderen erwache ich mit Kopfschmerzen. Bevor ich mich auf den Weg mache, gönne ich mir jedoch noch eine heisse Dusche, gehe Abwaschen und bringe Knuschel auf Vordermann. Gegen Mittag mache ich mich auf den Weg nach Triest. Während der Fahrt muss ich anhalten, denn die Kopfschmerzen nehmen überhand. Ich möchte eigentlich nur eine kurze Pause machen, jedoch schlafe ich ein und erwache erst ziemlich spät. Zum Glück sind die Schmerzen nun erträglich. So mache ich mich auf die Suche nach einem ruhigen Platz. Dort angekommen telefoniere ich noch mit Marco, während dem ich am Kochen bin. Da ich heute noch nicht wirklich etwas gegessen habe, wegen der Kopfschmerzen, habe ich nun richtig Hunger und ich mache mir Pasta mit einer Bolognese Sauce. Nach dem Abendessen mache ich noch den Abwasch, füttere die beiden Mauzis und gehe dann zu Bett. Und so ist auch schon die erste Woche meiner Reise vorbei. Ich bin gespannt was die nächsten sieben Wochen mir noch bringen werden.

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