
Wir starten die Woche gemütlich und machen uns nach einem stärkenden Frühstück auf den Weg zur Stabkirche Borgund. Stabkichen, auch Mastenkirchen genannt, sind im Stabbau errichtete hölzerne Kirchen. Sie symbolisieren bis heute den Übergang vom heidnischen zum christlichen Glauben. Der Stabbau wurde von den Wikingern perfektioniert und fand gebrauch im Boos- sowie Hausbau. Die Kunst gipfelte in den aufwändigen Kirchenkonstruktionen und den Kunstschnitzereien. Früher fand man die hölzernen Kirchen überall in den nördlichen Staaten. Von den rund 1000 Stabkirchen, die es in Norwegen gab, sind bis heute noch 28 in einem authentischen Zustand erhalten. Das Besondere an der Bauweise sind die Eckmasten („Stäbe“ genannt) und ein Balkengerüst mit Schwellen auf welche die Wandbohlen ruhen. Daher nennt man die Wände auch Stabwände. Bis heute werden die Kirchen behandelt, sodass das Holz erhalten bleibt. Daher riechen sie auch sehr speziell, aber angenehm.
Untersuchungen des Holzes zufolge, wurde mit dem Bau der Stabkirche Borgund im Winter 1180/1181 begonnen. Bei archäologischen Untersuchungen 1969 und 1985 fand man jedoch unter der Kirche spuren eines älteren Gebäudes. Heute findet man vor den Toren Borgunds ein Besucherzentrum, welches aufklärt. Da sehr viele Menschen da waren, beschlossen wir eine etwas weniger bekannte Stabkirche von innen zu besichtigen.




Daher machten wir uns auf den Weg nach Lærdalsøyri. Wir schlendern durch das kleine Städtchen und trinken im Kaffe etwas. Dabei arbeitet Marco etwas und ich widme mich meinem Social Media. Nach einem kurzen Einkauf machen wir uns wieder auf den Weg.








Mit der Fähre setzten wir über und treffen dann bei der Staatskirche Kaupanger ein. Die Kirche ist um einiges kleiner und nicht so gut besucht. Daher könne wir uns zeit lassen beim Bewundern der Schnitzereien und der Malereien. Durch den „Türsteher“ erfahren wir einiges über die Geschichte. Unteranderem auch, dass sie im 20. Jahrhundert weiss angemalt und grosse Fenster eingebaut wurden. Erst nach erkennen des Fehlers wurde die Kirche wieder in ihren ursprünglichen Zustand gebracht.
















In der Zwischenzeit hat es wieder angefangen zu regnen. Hier in Norwegen bringt das lesen eines Wetterberichts oder das Anschauen des Regenradars nicht sehr viel. Denn das Wetter wechselt gefühlt all fünf Minuten und es ist nicht abzuschätzen was als nächstes kommt. Daher nehmen wir es wie es kommt und machen uns nach der Besichtigung wieder auf den Weg. Da wir kein bestimmtes Etappenziel haben, fahren wir solange weiter bis wir einen schönen Platz zum übernachten gefunden haben. Da machen wir es uns drinnen gemütlich. Draussen regnet es wiedereinmal. Aber dann kommt an einer Stelle doch noch die Sonne durch und es entstehen zwei wunderschöne Regenbogen. So nah, dass man das Gefühl hat sie direkt greifen zu können.














Nach einer ruhigen Nacht und einem Morgenspaziergang mit Dinah, machen wir uns auf den Weg nach Solvorn, von wo aus wir die Fähre nach Ornes nehmen. Wir warten einige Zeit auf die Fähre, bevor wir dann RÜCKWÄRTS auf die Fähre fahren müssen! Puh. Geschafft. Mit der Hilfe des Einteilers ist Knsuchel wohlbehalten auf der Fähre angekommen. Nun kann es losgehen.





In Ornes angekommen steht auch schon die nächste Staatskirche, die ich anschauen möchte. Sie liegt etwas oberhalb. Da wir nicht wissen, wie die Parkmöglichkeiten oben sind, beschliessen wir unten zu parken und die kurze Strecke nach oben zu laufen. Die Staatskirche Urnes ist die älteste noch erhaltene in Norwegen und sehr klein. Trotzdem ist sie eindrücklich. Das Wetter ist bis jetzt noch trocken. Von der Kirche aus, sieht man sehr eindrücklich über den Fjord. Die Farben des Wassers, des Waldes und der umliegenden Umgebung sind sehr kräftig und schimmern in den schönsten Farben. Ein Foto, kann die Schönheit und die Atmosphäre nicht vollumfänglich wiedergeben.
Nach unserem kurzen Ausflug zur Kirche essen wir etwas kleines im Knuschel. Wir haben für uns Hotdogs entdeckt. So kommt es, dass wenn uns am Nachmittag ein kleiner Hunger plagt, wir einen Hotdog machen (wir frühstücken gross, lassen das Mittagessen aus und essen dann erst wieder am Abend etwas – oder halt am Nachmittag ein Snack).











Nach der Stärkung machen wir uns auf den Weg nach Lom. Denn in der Nähe von Lom werden wir morgen Papa und Sandy treffen um nochmals zusammen etwas zu machen. So fahren wir entlang des Fjords auf schmalen Strassen, durch dunkle Tunnels und dich sehr viele Kurven. Unterwegs machen wir einen Rast. Dabei möchte Dylan auch etwas frische Luft schnappen und es entstehen einige hübsche Aufnahmen.







Danach machen wir uns auf den Weg nach Oben. Denn unsere Route führt uns über eine Pass. Leider ist das Wetter in der Zwischenzeit wieder umgeschlagen. So fahren wir durch dicksten Nebel. Langsam wird uns bewusst, warum viele norwegische Autos zusätzliche Scheinwerfer haben. Denn in dieser Nebelsuppe nutzen unsere Scheinwerfer, trotz Nebellich, nichts. Ich taste mich langsam vorwärts bis wir oben ankommen. Da hat es dann glücklicherweise keine Nebel mehr. Nur noch Regen und einen sehr bewölkten Himmel. Wir fahren an Seen und Gletschern vorbei und gebissen die Schönheit der Landschaft. Irgendwie erinnert sie an die Schweiz, irgendwie auch nicht. Manchmal, in solchen Momenten, spüren wir die Sehnsucht nach zuhause. Auf dem Weg nach unten beschliessen wir zu übernachten. Wir finden einen ruhigen Platz und machen uns fertig für die Nacht.

















Eigentlich würde ich gerne die Standheizung anlassen. Aber da wir vor der Passfahrt nicht getankt haben, sind wir nicht mehr so „flüssig“ mit Diesel und ich möchte lieber noch etwas Polster für die Fahrt nach Lom haben. (Es hat gut gereicht und wir hätten auch ohne Problem heizen können, doch bin ich da etwas heikel….) Daher ziehen wir uns war an und gehen schlafen. Als wir am nächsten Morgen aufwachen, scheint die Sonne. Es ist so schön und die Landschaft sieht ganz anders aus. Wenn sie vorher hübsch war, strahlt sie jetzt in allen Farben. Das Wasser auf dem Gras und den Bäumen glänzt und funkelt und alles wirkt sehr freundlich. Nach einem raschen Frühstück machen wir uns auf den Weg und erreichen nach ca. einer Stunde Lom.



Die erste Tankstelle lassen wir links liegen und fahren zur zweiten. Denn da können wir auch direkt Grauwasser ablassen, Frischwasser auffüllen, das WC entleeren und den Reifendruck prüfen. Auch kontrollieren wir den Ölstand, sodass für die folgende Passfahrt heute alles in Ordnung ist. Dann bekommt Knuschel Diesel und wir sind fast ready.
Ohne es geplant zu haben, finden wir in Lom nochmals eine Stabkirche. Ich bin immer noch ein grosser Fan und es ist das erste mal, dass wir eine im Sonnenschein sehen. So kommt es, dass wir auch diese Kirche noch besichtigen, bevor wir wieder ein Stück zurückfahren um da Buzzlibus mit seinen Fahrern zu treffen.














Auf dem Parkplatz angekommen, misten wir noch die Sachen aus, welche wir zurück in die Schweiz schicken wollen. Jetzt nach fast 11 Wochen ist einfach aufgefallen, das wir einige unnötige Sachen mitschleppen, die wir lieber mit nach Hause geben. Danke Papa fürs Taxi…..
Am frühen Nachmittag treffen wir dann die anderen und machen uns gemeinsam auf den Weg hoch in den Klimapark. Da haben wir am nächsten Tag eine Tour und werden den Eistunnel besichtigen. Wir haben den Tipp bekommen mit der Ansage, dass es nur mit einem guten Auto zu schaffen sei. So sind wir auf alles vorbereitet. Oben angekommen müssen wir aber sagen, es war überhaupt nicht schlimm. Wir hätten uns – bei manchen Strassen die man in Norwegen trifft – etwas ganz anderes vorgestellt. Die Route war gut machbar.



Hier oben auf rund 1850 M.ü.M. sieht es auf den ersten Blick ein wenig aus wie auf dem Mond. Die Landschaft scheint ziemlich karg und es ist sehr steinig. Überall liegen noch Schneefelder rum und es ist schon ziemlich kühl.
Der Nachmittag ist schon vorangeschritten, als Marco sich mit der Drohne auf den Weg macht um einige eindrückliche Aufnahme zu machen. Beim Fliegen trifft er auf einen Jungen, der begeistert ist von der Drohne. So kommt es, dass er auch fliegen darf und ich mich nach gut einer Stunde frage, wo er denn bleibt. Jedoch habe ich auch genug zu tun. Da es unser letzter gemeinsamer Abend sein wird, habe ich beschlossen die Küche von Knuschel mal so richtig zu brauchen….
Es gibt eine Salat, danach Rindsfilet mit Kartoffelgratin aus dem Omnia und sommerliches Mischgemüse. Zum Dessert mache ich noch Bananenmuffins. Es wurde superlecke rund nach einem gemütlichen Abendessen zu viert mache ich noch den Abwasch. Da es in der Zwischenzeit doch schon ziemlich kühl ist, beschliessen wir die Standheizung anzulassen und noch kurz warm duschen zu gehen, bevor wir dann langsam ins Bett gehen.
















Am nächsten Morgen frühstücken wir und Papa erzählt mir, dass es in der Nacht mal -5°C hatte. Brrrrr. Zum Glück hatten wir es kuschelig warm. Auch heute scheint die Sonne wieder. Es ist so schön.
Eigentlich hätten wir die Tour erst um 12.00 Uhr, da wir mal geplant haben erst am Morgen nach Oben zu fahren. Da sie aber nicht ausgebucht waren, konnten wir schon um 10.30 Uhr auf die Tour. So haben wir im Verlauf des Tages noch etwas mehr Zeit….. Bei der Tour geht es um den Permafrost und die Auswirkungen des Klimawandels auf die Natur und die Fauna. Es ist sehr eindrücklich und die vormals karge Landschaft erwacht unter den Erzählungen der Führerin zum Leben. Sehr spannen wie viele verschiedene Flechten, Blumen und „Baumarten“ auch in dieser Landschaft noch gedeihen. Danach geht es in den Eistunnel. Er wurde von Hand errichtet und zeigt Eindrücke in die norwegische Mythologie.











Nach der Tour machen wir uns an die Abfahrt. Möglichst viel mit der Motorenbremse bremsen ist mein Motto. Trotzdem riechen die Bremsen etwas als wir unten ankommen.
Da wir sowieso wieder über Lom müssen, beschliessen wir da noch zusammen etwas zu trinken, bevor es für uns in den Norden und für Papa, Sandy und den Buzzlibus wieder in Richtung Schweiz geht. Wir finden ein Kaffe und geniessen die Sonne, die sommerlichen Temperaturen (21°C) und den leckeren Kaffe. Danach heisst es auch schon verabschieden. Zum Glück sehe ich sie schon bald wieder.




Per Zufall treffen wir zum zweiten bzw. dritten Mal Barbara und Hampi. So lustig. Wie klein die Welt manchmal ist. Wir lernten sie auf dem Parkplatz vom Trolltunga kennen. Dann fuhren sie an uns vorbei, als wir von Dienstag auf Mittwoch auf dem Rastplatz übernachteten und hinterliessen uns eine Nachricht und nun das dritte Mal auf dem Rastplatz in Lom. Ich hoffe ihr seit in der Zwischenzeit gut zuhause angekommen.
Wir machen uns noch auf den Weg in Richtung Geirangerfjord. So weit werden wir es aber nicht mehr schaffen. Daher halten wir auf dem Weg die Augen offen für eine schönen Übernachtungsplatz. Irgendwann beschliessen wir in den Nationalpark abzubiegen um da eine schönen Platz zu finden. Die Strassen werden immer schmaler und ich habe das Gefühl wir gehen mit Knuschel wandern.










Schlussendlich haben wir aber eine hübschen Platz gefunden. Dinah darf nach draussen und wir gehen auch noch eine Runde spazieren, während Marco kocht. Das „chline Liisi“ muss natürlich alles genau erkunden und so kommt es, dass ich sie aus verschiedene Löchern wieder rausziehen muss, sodass sie nicht irgendwo in einem Bau verschwinden kann. Sie findet es aber supertoll und möchte gar nicht mehr mit rein kommen. Irgendwann muss sie aber, denn wir wollen schlafen gehen.





Und schon wieder ist Freitag. Wir machen einen gemütlichen Morgen. Ich lese noch etwas, bewache Dinah bei ihrem Ausflug und wir gehen im eiskalten Bach baden. 11°C, ich habe gemessen. Brrr so kalt. Aber nun sind wir wenigsten wach und parat für den Tag. Nachdem wir wieder alles verräumt und schüttelfest verstaut haben machen wir uns auf den Weg.














Unser Ziel ist der Geirangerfjord. Auf der Fahr dahin machen wir einige Stops. Denn auch heute ist das Wetter nochmals wunderbar und wir müssen einige Eindrücke einfach auf Bildern festhalten.







In Geiranger angekommen sind wir etwas überwältigt von der Touristenflut. Natürlich ist es wunderschön hier. Vor allem der Fjord ist sehr eindrücklich. Aber wir halten es nicht all zu lange hier aus und machen uns lieber wieder auf den Weg. Bei der Fahrt wieder aus dem Tal raus, muss ich extrem aufpassen. Denn überall parken Autos, Camper und sogar ein Car, sodass die Menschen fotografieren können. Ich verstehe ja, dass man gute Fotos haben will. Aber das ist einfach nur gefährlich. Zum Glück schaffen wir es unfallfrei nach oben und ab da wird es um einiges besser.






Bald ist es soweit und wir fahren auf die Fähre auf. Wieder nur ein kurzes Stück. Aber trotzdem staune ich, wie viel mit einer Fähre gefahren werden muss. Nach weiteren Kilometer beschliessen wir eine Platz für die Nacht zu suchen. Denn ich bin ziemlich müde. Angekommen esse ich noch etwas kleines bevor es mich ins Bett zieht und ich auch direkt einschlafe. Was Marco in dieser Zeit noch macht müsst ihr ihn selbst fragen.














Der Samstag bricht an und da wir beide noch einige zu erledigen haben, beschliessen wir uns in ein Kaffe zu setzen und zu arbeiten. So vergeht die Zeit auch wie im Flug und schon bald ist später Nachmittag. Wir statten dem Baumarkt noch eine kleinen Besuch ab und machen uns dann auf dem Weg zu einem schönen Platz wo wir unser Nachtlager errichten möchten. Wir verbringen ein ruhigen und gemütlichen Abend.
Zum Sonntag gibt es nicht all zu viel zu erzählen. Es ist ein Pausentag und so kommt es, dass ich abgesehen von der Vorbereitung div. Social Media Posts nicht viel mache. Aber uns beiden tut ein ruhiger Tag gut, bevor die nächsten drei Wochen sehr ereignisreich werden.





