Woche 30

Route Woche 30 (5.12.2022 – 11.12.2022)

Ich nach einer ruhigen Nacht starten wir in die neue Woche. Heute ist unser letzter Tag in Wales. So machen wir uns auf den Weg nach Conwy. Die kleine Hafenstadt wollen wir heute noch besichtigen, bevor wir in Richtung Schottland fahren. Wir suchen uns einen Parkplatz, bei dem wir Knuschel stehen lassen können und machen uns zu Fuss auf dem Weg ins Städtchen. Das Wetter ist etwas bedeckt aber trocken. Schon von Weitem sehen wir das grosse Schloss und Teile der alten Stadtmauer. Wir schlendern am Hafen entlang, lassen die Drohne steigen und erklimmen danach Stadtmauer. Ein gutes Stück laufen wir auf der Höhe der Dächer und bestaunen die Stadt und ihr buntes Treiben von Oben. In der Nähe des Schlosses geht es dann wieder nach unten. Wir beschliessen das Schloss nicht zu besichtigen und die Zeit zu nutzen um die Stadt anzuschauen. Überall gibt es noch alte Gebäude, kleine Läden und schummrige Pubs. Als es uns zu kalt wird und es anfängt einzudunkeln, machen wir uns auf den Rückweg zu Knuschel.

Danach geht es auch schon weiter. Unser Ziel ist es heute noch bis nach Schottland zu fahren. Nach einigen Stunden Fahrtzeit suchen wir uns einen ruhigen Platz für die Nacht. Neben einer Schafweide und einem Bach finden wir einen friedlichen Spot. Dort kocht dann Marco unser Abendessen, wir geniessen die Wärme des Feuers und ich stricke noch an meinem Schal. So verbringen wir einen gemütlichen Abend bevor dieser Tag sich auch schon wieder dem Ende zu neigt.

Am Dienstagmorgen ist es erstaunlich kalt. Unser Frostwächter hat uns wieder einmal den Boiler und die Leitungen geleert, sodass wir kein Frischwasser mehr im System haben. Oops, da müssen wir wirklich noch eine andere Lösung finden. Wir essen gemütlich Frühstück und da heute der 6. Januar ist, muss Dylan nochmals sein Samichlaus-Kostüm anziehen um einige Fotos zu machen. Ist er nicht super niedlich?!

Danach packen wir alles zusammen und machen uns auf den Weg in Richtung Glasgow. Aber nicht bevor Marco noch eine Runde mit der Drohne geflogen ist und wir die Scheiben sowohl innen als auch aussen enteist haben. Wieder sind wir länger mit dem Auto unterwegs bevor wir beim Campingplatz in Glasgow angekommen. Dort müssen wir zuerst die richtige Rezeption suchen, werden dann fündig, nur um festzustellen, dass sie geschlossen ist. Zum Glück ist an der Tür eine Telefonnummer hinterlegt, sodass wir doch noch zu unserem Stellplatz kommen. Bevor wir uns auf den Weg in die Stadt machen, heizen wir Knuschel noch etwas auf, dass es für die Katzen nicht zu kalt ist. Danach geht es zu Fuss bis zum Bahnhof und von dort nehmen wir den Zug. In Glasgow angekommen bin ich sehr überrascht. Dass man beim Bus beim Einsteigen ein Ticket kaufen muss, habe ich in der Zwischenzeit gelernt. Aber dass man am Bahnhof, um das Gleis zu verlassen, ein gültiges Ticket vorweisen muss, erstaunt mich doch sehr. Aber so werden Schwarzfahrten gewissenhaft vermieden. Kaum haben wir das Bahnhofsgebäude verlassen, stehen wir mitten im Weihnachtsmarkt. Was uns sehr verwundert ist das deutsche Wiesenzelt in dem verschiedene Schlagermusik erklingt. Uns wundert es, denn wir kennen es nur vom Oktoberfest, hier scheint es ganz normal zu sein. Nach einem wärmenden Glühwein, denn es ist wirklich sehr kalt draussen, schlendern wir durch die Einkaufsstrassen und die Innenstadt. Uns gefällt die Stadt nicht so sehr, daher beschliessen wir morgen auch nicht nochmals in die Stadt zu fahren. Ob wir ihr damit unrecht tun ist uns nicht ganz klar, aber wir haben schön schönere Städte gesehen. Um uns aufzuwärmen und als bewusst Paarzeit, gehen wir zusammen Essen. Wir finden einen guten Italiener und geniessen eine leckere Pizza und Pasta. Nach diesem gemütlichen Abend machen wir uns wieder auf in Richtung Bahnhof.

Da wir den Zug verpasst haben, müssen wir nochmals 30 Minuten warten. Um die Zeit rum zu bringen schlendern wir nochmals über den Weihnachtsmarkt. Auf dem Rückweg zu fuss müssen wir dann aber auch gewaltig aufpassen, dass wir nicht ausrutschen. Überall sind die Gehwege gefroren und es ist spiegelglatt. Im Bus angekommen wärmen wir uns erstmals auf, ich führe noch ein längeres Telefon mit meinem Papa und dann geht auch der dritte Tag dieser Woche schon wieder zu Ende.

Am Mittwoch Morgen hat Marco zuerst ein Meeting. Ich wasche in der Zwischenzeit ab, gehe duschen, stricke an meinem Schal und ganz wichtig! Kuschle meine zwei Miauzis. Danach geht es auch schon wieder los. Da wir den Wassertank nicht füllen konnten, dass Wasser fliesst beim Frostwächter direkt wieder raus, haben wir halt einige Petflaschen gefüllt und hoffen so durchzukommen. Für uns geht es nun weiter in Richtung Norden. Unser vorläufiges Ziel ist das Loch Lomond. Dieser See liegt idyllisch in einer hügelig bis bergigen Landschaft und ist gesäumt von Wäldern. Irgendwo machen wir halt, gehen mit den Katzen spazieren, geniessen die schöne Aussicht und machen einige Aufnahmen aus der Luft.

Danach fahren wir weiter, da wir in den nächsten Tagen noch eine Whiskey Destillerie besuchen wollen. Irgendwo im Nirgendwo finden wir ein kleines Dörfchen wo wir übernachten. Es ist bitter kalt draussen. So freuen wir uns über unseren Ofen, aber auch über die Standheizung, welche wir im Thermostat modus laufen lassen und wir in der Nacht nicht vor lauter kalte erwachen. 

Am Freitag Morgen ist es klar und sonnig. Während ich im Bus bleibe, macht Marco eine kleine Wanderung. Ich geniesse lieber die Wärme des Feuers…. Als er zurück ist machen wir uns auf die Räder. Die Landschaft der Highland ist wunderschön. Alles ist von einer weissen Schicht Raureif überzogen uns sieht sehr hübsch aus. Auf der Fahrt legen wir mehrere Zwischenstops ein. Fotografieren mit der Kamera, lassen die Drohne steigen und geniessen das schöne Wetter und die unglaubliche Aussicht. So kommen wir nur langsam vorwärts.

Irgendwann erreichen wir aber Fort Williams. Von dort aus wollen wir weiter zu Dalwhinnie Destillerie, bei welcher wir morgen Mittag eine Führung haben. Knappe 15 Meilen nach Fort Williams leuchtet plötzlich unser Öllämpchen auf. Obwohl wir erst Öl nachgefüllt haben, haben wir unterschätz wie viele Kilometer wir schon wieder gefahren sind in den letzen Wochen. Und leider haben wir vergessen neues Öl zu kaufen. So kehren wir um, denn wir wissen nicht wann die nächste Tankstelle kommt, um bei der Tankstelle in Fort Williams Öl zu kaufen. Dort angekommen füllen wir auf und beschliessen, dass wir für heute die Nacht auch hier verbringen können. Wir finden eine ruhigen Platz und verbringen einen ruhigen Abend. Denn es ist stockdunkel und eisig kalt. Da bleibt einem nicht viel anderes übrig als im Bus zu bleiben, zu schwatzen, stricken, kochen, lesen und einfach gemütlich vor sich hin leben.

Am Samstag Morgen machen wir uns bei Zeiten auf den Weg zur Destillerie. In der Nacht hat es ein Schäumchen geschneit und alles sieht aus wie gezuckert. Auch hier legen wir unterwegs immer mal wieder einen Stop ein um zu fotografieren und die Landschaft zu geniessen. Durch die vielen Kurven und engen Strassen kommen wir nur langsam vorwärts. Kurz nach 11.00 Uhr kommen wir jedoch bei der Destillerie an.

Wir gehen in Shop um dort die Toilette zu benutzen. Da wir für heute die einzigen sind, die eine Tour gebucht haben, sagen sie uns, dass wir auch jetzt schon mit der Tour beginne können und nicht erst bis 13.00 Uhr warten müssen. Das nehmen wir danken an. Zuerst bin ich etwas verunsichert. Denn der schottische Akzent unseres Guides ist sehr ausgeprägt und ich verstehe nur wenig. Aber als die Tour beginnt, gibt er sich grösste Mühe in einem, für uns „verständlichen“ Englisch zu sprechen. Es ist super spannend. Da sie eher eine kleine Destillerie sind, wird am Wochenende nicht produziert. Daher können wir Prozesse nicht genau beobachten. Jedoch werden sie durch Andys Erklärungen lebendig. Wir sind beeindruckt, wie präzise gearbeitet wird und auch dass noch einige Prozesse von Hand durchgeführt werden. Nach der Führung durch die Produktion machen wir uns auf den Weg ins Lager. Da es da ziemlich kühl ist, gehen wir schnell weiter in den Tastingraum. Dort warten bereits 6 Whiskeys und 6 Pralinen auf uns. Da in Schottland eine 0.0 Toleranzgrenze bei Alkohol gilt, darf ich meine Portionen in kleine Fläschchen abfüllen um den Whiskey später zu probieren. Wir verbringen viel Zeit, stellen Fragen und haben es lustig. Irgendwann stellen wir fest, dass wir schon seit zwei Stunden dran sind, obwohl die Tour normalerweise nur 1,5 Stunden geht. Wir verlagern uns in den Shop. Auch da berät er uns und Marco kann noch einige Whiskeys mehr probieren um die Kaufentscheidung zu „erleichtern“. Am Schluss ist Marco ziemlich angetudelt und wir kaufen einige Flaschen. Der Entscheid eine eigene Flasche abzufüllen ist dann iregendwann auch gefallen und so kommt es, dass Marco seine eigene Flasche bottelt und sein Name im Abfüllbuch steht. Das ist ein Erlebnis gewesen. Nach knappen drei Stunden verlassen wir die Destillerie mit vollen Taschen. Da mir die Schokolade wirklich geschmeckt hat, machen wir uns noch auf den Weg in die Confiserie, welche die Pralinen hergestellt hat. Sie ist sehr hübsch und wir verbringen einige Zeit mit dem erkunden der verschiedene Sorten. Gegen Abend geht es aber nochmals auf die Strasse. In der Zwischenzeit hat es angefangen zu schneien. Da ich vor lauter Eindrücke ziemlich müde bin, und die Fahrt im Schnee anstrengend ist, machen wir bald auf die Suche nach einem Schlafplatz. Einen geeigneten gefunden lassen wir den Abend ruhig ausklingen.

Am Sonntag geht es auch schon wieder weiter. Marco hat für heute nochmals ein Ticket für eine weitere Tour. Dieses Mal steht die Glenfiddich Distillery auf dem Plan. Um dort hin zu kommen müssen wir aber noch einige Meilen überwinden. Die Strassen sind verschneit und wir müssen aufpassen, da es ziemlich kalt und somit eisig ist. Wir sind erstaunt an wie vielen Destillerien wir vorbeifahren. Überall hat es die Zeichen, dass wieder eine in der Nähe ist. Bei Glenfiddich angekommen setzte ich mich mit meinem Stickzeug in den Wartebereich, während Marco auf die Tour geht. Zum einen konnten wir nur noch ein Ticket kaufen, zum anderen war die Führung am Tag vorher so aufschlussreich, dass ich vollkommen zufrieden bin. Nach der Führung gehen wir noch kurz in den Shop. Die teuerste Flasche hier kostet rund 35’000 GBP. Kaum zu glauben!

Nach der Tour geht es auch schon wieder weiter. Unser nächstes Ziel ist Inverness. Wir schlendern durch die Stadt, trinken eine wärmende Tasse Tee, schreiben Postkarten und geniessen die Zeit. Leider ist die Burg wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Da wir in der Stadt keine Platz zum übernachten finden, fahren wir noch in Richtung Loch Ness. Dort finden wir beim Parkplatz ein ruhiges Plätzchen.

Es ist eine Sternen klare Nacht und der Mond ist am aufgehen. Er ist riesig und leuchtend orange. Leider kann ich das auf den Fotos nicht einfangen und bis ich die Drohne gestartet habe, ist das Orange auch schon wieder verschwunden. Trotzdem sieht es noch sehr hübsch aus.

Und so geht wieder eine Woche zu Ende. Wir haben sehr viel gesehen und erlebt.

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