
Gemütlich starten wir in die neue Woche. Wir sind immer noch in Litauen bei Ruta und Česlovo. Am Morgen gehen wir beide gemütlich unseren Aktivitäten nach, bevor wir uns dann auf den Weg zum Einkaufen machen. Denn wir haben unsere Gastgeber zum Abendessen eingeladen und brauchen noch Fleisch für unser geplantes Mahl. Auf der Suche nach einem Laden, gehen wir ins nicht allzu weit entfernte Dorf. Da es da aber leider nur gefrorenes Schweinefleisch zu kaufen gibt, entscheiden wir uns ins etwas grössere Dorf zu laufen um in diesem Laden dort nach Fleisch zu suchen. Da wir unser Bus eigentlich nicht bewegen möchten, beschliessen wir die 5 km zu Fuss zu gehen. So haben wir unsere heutige Sporteinheit auch schon absolviert. Der Weg an der Hauptstrasse entlang und in der Sonne ist ziemlich anstrengend und heiss. Im Dorf angekommen betreten wir den ersten Laden. Hier findet man eigentlich nur kleine „Tante Emma Läden“ welche von allem etwas aber eigentlich Nichts haben. Auch in diesem Laden werden wir nicht fündig. Daher beschliessen wir auch noch den zweiten Laden aufzusuchen. Dort angekommen finden wir zwar frisches Fleisch, welches nicht gefroren ist, aber Rindfleisch haben sie trotzdem nicht. Daher und weil es schon ziemlich spät war, beschlossen wir es mit Schweinehals zu versuchen. So machten wir uns voll gepackt auf den Rückweg.
Oh wir beschlossen nicht noch mal an der Hauptstrasse entlang zu gehen, sondern den Weg durch den Wald zu nehmen. Ob diese Entscheidung besser ist, wissen wir im Nachhinein nicht. Denn überall hat es Mücken. So viele Mücken! Die Biodiversität ist sehr ausgeprägte und vielfältig. So viele Schmetterlinge, an einem Ort, wie hier, habe ich noch nie gesehen. Kurz vor 17.00 Uhr kommen wir dann aber wieder bei Knuschel an. Ich vollkommen zerstochen und Marco jammernd über zwei Mückenstiche…..
Marco macht sich direkt auf um das Feuer zu entfachen auf welchem wir unser Gulasch kochen wollen. Und so fangen wir an zu brutzeln und zu kochen. Am Nachmittag habe ich noch einen Brotteig vorbereitet, welchen wir nun in einem Topf auf der Glut backen. Etwas zu lange ….. Upps. Daher disponieren wir kurzfristig um und machen aus dem Brot kleine Knoblauchbrotschnitten, sodass wir die etwas zu dunklen Teile abschneiden können. Ein weiteres Experiment ist unser Bananenbrot, welches wir im Omnia über dem Feuer gebacken haben. Das funktionierte wiederum super und auch unser Gulasch ist super lecker geworden. Noch etwas frischen Salat aus dem Garten von Ruta und so setzen wir uns draussen im Pavillon hin und essen gemütlich zu Abend. Die Gespräche, auf Deutsch mit Ruta und auf Englisch mit Česlovo, laufen mal ernster und mal etwas lockerer vor sich hin. Es ist sehr spannend mit ihnen zu diskutieren wo die Unterschiede zwischen unseren Ländern, Kultur, Wirtschaft und Jugend sind. So vergeht der Abend im Nu. Herzlichen Dank für die Einführung in die litauische Biergeschichte. Nach dem Essen fragt Česlovo uns, ob er uns seine Kunst zeigen kann. Wir stimmen zu und bekommen so eine Einführung in seine Werke und die spannende Erklärung was hinter verschiedenen Stücken steckt. Er macht auch Musik und spielt das Saxophon. So kommen wir in den Geschmack eines kleinen Privatkonzert. Nur für uns zwei. Und die Aufforderung zu tanzen, was wir beide nicht sehr gut beherrschen, steht im Raum. So bewegen wir uns gemeinsam etwas ungelenk in dem Raum, der von tanzenden Lichtern und dem vollen Klang der Musik ausgefüllt wird. Es macht unglaublich viel Spass und ist eine sehr intensive Erfahrung, welche sicherlich einmalig ist und uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Und so neigt sich schon wieder ein Tag dem Ende zu. Für heute sind wir gesättigt von den vielen verschiedenen Eindrücken und Erlebnissen.
Hier findet ihr noch einige Eindrücke von Ruta und Česlovo.Lukenskų Namai
Heute müssen wir diesen idyllischen Platz leider verlassen. So stehen wir auf, frühstücken, machen unsere Sporteinheit und kühlen uns danach ein letztes Mal im See ab. Duschen, alles zum Aufbruch vorbereiten und uns verabschieden. Dann machen wir uns auch schon auf den Weg nach Lettland. Unser Ziel ist Liepāja. Dort stellen wir Knuschel ab und schlendern der Hafenpromenade entlang und geniessen dabei den Sonnenuntergang. Die sind da einfach unglaublich schön und beeindruckend. Wir beschliessen noch etwas trinken zu gehen und machen uns danach noch einen gemütlichen Abend.
Am Mittwoch morgen ziehen wir los um die Stadt zu erkunden. Per Zufall finden wir den Markt und die Markthalle. Da findet man alles was das Herz begehrt und vieles Mehr. Die vielen Stände, draussen wie auch drinnen, lassen keinen Wunsch übrig. Vieles wird in kleinangeschlossenen Ständen direkt vor Ort hergestellt.
Man sieht Produkte, die in der Schweiz niemals auf den Markt kommen, da wir vergessen oder verdrängt haben sie zu kochen bzw. zu essen. Auch wenn wir uns probieren daran zu halten das Tier von „nose to tail“ zu verwerten schaffen wir es doch nicht. Auch da piken wir uns die „schönen“ Stücke raus und werfen den Rest trotzdem weg. Gerne würde ich in Erfahrung bringen, was man aus einem halben Rinderkopf (mit Auge) herstellt, jedoch ist das Englisch der Verkäuferin nicht gut genug. Aber man bekommt alles. Hühnerherzen, -leber,-hälse, Schweinefüsse, Rinderkopf, usw. Auch beim Gemüse. Es ist nicht alles so perfekt steril und genau das macht es einfach wunderschön. Denn wenn ich in Zürich einen Markt besuche, finde ich auch da nur perfekte Produkte ohne Makel, was einfach nicht der Wahrheit entspricht. Wohin wird uns das führen?!
Wenn wir noch Platz im Kühlschrank gehabt hätten, hätten wir wahrscheinlich sehr viel eingekauft. Jedoch ist unser Kühlschrank noch ziemlich voll, daher lassen wir es schweren Herzens sein. Gegen Mittag setzen wir uns in ein kleines Kaffee, sodass Marco noch arbeiten kann und ich widme mich einem meiner vielen Projekte. Danach zieht es uns zurück zu Knuschel. Denn wir wollen überprüfen ob noch alles o.k. ist.
Auch stellen wir unseren Rucksack zurück, so dass wir mit leichtem Gepäck noch zum Steg laufen können, der in den See hinein führt. Da es vorher mal getröpfelt hat, ist es im Moment sehr schwül und drückend. Die Aussicht vom Turm aus ist wunderschön. Nach einiger Zeit machen wir uns auf den Rückweg.
Da wir noch etwas Zeit übrig hatten, beschlossen wir noch die Ruinen der Artillery battery No.1 anzuschauen. Es sind Ruinen, an einem Strand, kurz hinter Liepāja. Die Artillerie Festung, welche gebaut wurden um die Stadt und das Land zu schützen, wurde niemals fertig gestellt. Durch Sprengungen und das Rad der Zeit, sowie die Natur verfallen die Gebäude stetig. Jedoch ist es sehr eindrücklich zu sehen wie sich die Natur und menschliche Bauwerke einen Kampf liefern.
Wir beschlossen danach noch weiter zu fahren um einen schönen Platz am Meer zu finden. Von einer gut befestigten Strasse, gerieten wir plötzlich auf einem Schotterweg. Unsere Annahme, dass der nur kurz sein wird, war leider falsch. So fuhren wir knappe 20 km mit maximal 30 km/h auf einer Strasse welche mehr Schlaglöcher hat als befahrbaren Untergrund. Ich beschloss dann dem Navi nicht mehr zu folgen und bog auf eine befestigte Strasse ab. Zum Campingplatz den wir ausgesucht haben hätten wir nochmals knappe 15 km Schotterstrasse fahren müssen. Das wollte ich jedoch unter allen Umständen vermeiden und so fuhren wir weiter.
Bei einem Schild, welches auf einen Campingplatz hinweist, bogen wir dann kurz entschlossen ab und trafen auf dem Gelände nur einen Hund. Der bellte, bellte und bellt. Da wir uns nicht wagten auszusteigen, fuhr ich rückwärts die Einfahrt wieder hoch und Bogen zurück auf die Landstrasse ein. So fuhren wir weiter und waren uns nicht ganz sicher was wir jetzt noch machen. Denn es ist nach 21.30 Uhr und so ist auch sicher keine Rezeption mehr offen. Zufällig sahen wir einen Camper auf einem Kleien Parkplatz an der Klippe stehen, sodass wir einen wunderbaren Platz für die Nacht fanden. Wir stellten Knuschel ab und machten uns zu Fuss auf dem Weg an die Steilküste. Denn wir waren nur noch knappe 150 m von Meer entfernt.
Nach einem kurzen Gespräch mit den Camperbesitzer gingen wir zurück zum Knuschel um meine Kamera zu holen. Dinah wollte unbedingt nach draussen und so beschloss ich sie mitzunehmen. Auch hier genossen wir wieder einen wunderschönen Sonnenuntergang. Danach koche ich noch unser Abendessen und schon wieder ist ein Tag vergangen.
Es ist Donnerstagmorgen und wir starten den Tag mit Sport. Danach springen wir ins Meer und geniessen die Abkühlung. Zurück machten wir uns Frühstück, packten Dylan in seinen Rucksack und nahmen Dinah an die Leine. So machten wir uns auf den Weg an die Picknicktische vorne an der Küste.
Nach unserem gemütlichen Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Ventas Rumba. Das ist der breiteste Wasserfall Europas. Im Dorf angekommen, fanden wir uns vor diverse Umleitungen wieder, da sie eine Baustelle hatte. Irgendwie, fragt mich nicht wie, befanden wir uns plötzlich inklusive Knuschel in der Begegnungszone. Aus der Strasse, von der wir kamen, konnte ich nicht mehr zurück, denn es war eine Einbahnstrasse. Bei jeglichen anderen Strassen fand sich ein kein Einfahrtschild. Tja. Und so kommt es, dass ich Knuschel über ein Trottoir zurück auf die Strasse lenkte.
Kurze Zeit später erreichten wir wohlbehalten unser Ziel. Etwas desillusioniert machten wir uns auf den Weg zum Wasserfall. Denn er ist höchstens 70 cm hoch vielleicht 1 m an der tiefsten Stelle und sieht auf Fotos sehr viel eindrücklicher aus. Aber er ist breit. Wir beschlossen dann den Wasserfall zu überqueren, wie das viele andere auch machten. So kommt es, dass ich mit Kleidern baden ging. Denn ich bin auf den glitschigen Steinen ausgerutscht und ins Wasser geplumst. Da ich sowieso schon nass war, konnten wir auch gleich baden gehen. Nach einem Bad mit Kleidern machten wir uns auf den Weg nach Riga.
Ich weiss nicht ob das hier üblich ist. Aber in der Zwischenzeit habe ich das Gefühl die Geschwindigkeitsangaben sind Mindestgeschwindigkeiten die es zu überbieten gibt. Ausserorts ist 90 km/h pro Stunde und obwohl ich etwas schneller unterwegs bin werde ich angehabt, mit Lichthupe aufgefordert schneller zu fahren und überholt. Denn die angegebenen Geschwindigkeiten werden um mind. 15km/h überschritten. Die Überholmanöver sind haarsträubend. Sicherheitslinien, Überholverbote oder schraffierte Flächen zählen nichts und du musst dauernd aufpassen, dass du nicht ausersehen ein Auto mitnimmst wenn du einem Schlagloch ausweichst. Auch in der Baustelle wird gedrängelt und überholt über die abgesperrten Flächen.
Wir übernachten etwas ausserhalb von Riga auf einem Rastplatz und dann ist auch schonwieder Freitag. Am Morgen stelle ich den Wochenbericht fertig und danach fahren wir zum Campingplatz in Riga. Waschen und putzen steht auf dem Plan. Es ist das erste Mal seit wir unterwegs sind unerträglich heiss und so beschliessen wir erst gegen Abend in die Innenstadt zu gehen.

Wir fahren mit den E-Trottinett in die Altstadt, schlendern und essen zu Abend bevor wir nochmals etwas die Stadt und die Atmosphäre auf uns wirken lassen. Wir beschliessen in einer kleine Bar noch etwas zu trinken und treffen per Zufall auf zwei Schweizerinnen. Eine Premiere. Schweizer haben wir in den letzten 6.5 Wochen noch nicht getroffen. Wir verbringen einige lustige Stunden zusammen, bevor wir feststellen wie spät es geworden ist. So verabschieden wir uns und machen uns zu fuss auf den Rückweg.
Da wir mit unserer Handwaschmaschine keine Badetücher und Bettwäsche waschen können, steuern wir noch einen Waschsalon an, kaufen Lebensmittel ein und fahren dann weiter zur Gūtmaņa ala Höhle. Sie ist die grösste Höhle Lettlands mit 18m Tiefe und 10m Höhe und 11m Breite. Die Legende der Rose von Turaida handelt in dieser Höhle und die Quelle welche hier an die Oberfläche tritt soll heilende Kräfte haben und in der Ehe ewige Treue und Liebe bringen. So kommen seit mehr als 200 Jahre Liebespaare zur Höhle und ritzen ihre Namen in den Sandstein.
Da zurzeit noch viele Menschen bei der Höhle sind beschliessen wir unsere Fotos erst am Sonntag Morgen zu machen und luden die Katzen ein, sodass wir noch eine kleine Runde im Nationalpark laufen gehen können. Dinah ist in der Zwischenzeit schon ziemlich gut im Laufen an der Leine. Dylan findet das Tragen besser und möchte nicht aussteigen.

Am Sonntagmorgen machten wir unsere Fotos von der Höhle bevor es uns noch zur Ruine Turaida zieht. Da es noch ziemlich früh am Morgen ist lassen wir die Drohne einige tolle Aufnahmen machen. Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg zum Campingplatz. Denn leider habe ich eine Fehlplanung gemacht. Eigentlich wollten wir noch eine grosse Bunkeranlage aus der Sowjezeit besichtigen. Doch die öffentlichen Besichtigungen finden nur am Wochenende statt und wir haben uns zu spät darüber informiert. Unter der Woche hätten wir eine Privatführung buchen müssen, welche unser Budget doch um einiges überstiegen hätte.
So machen wir uns eine Schönen Abend auf dem Campingplatz und Marco machte über dem Feuer Fajitas mit Hähnchenbrust. Sehr lecker.
Und so neigt sich unsere siebte Reisewoche dem Ende zu. Wie schnell die Zeit doch vergeht……






































































































































































Vielen Dank liebe Nina für diese wöchentlichen Berichte! So lerne ich Länder kennen, die ich bis jetzt noch nicht besucht habe! Ihr macht das toll mit eurem Gefährt und mit euren 2 Büsis!
Freue mich schon auf weitere Berichte! Weiterhin viel Spass auf eurer Reise!
Liebe Grüsse auch an Marco!
Susanne (eure frühere Nachbarin)
Liebe Susanne
Herzlichen Dank für deine lieben Worte. Wir verbringen eine ereignisreiche Zeit und erfreuen uns daran.
Ich hoffe Dir geht es gut und wünsche dir weitere angenehme Sommertage.
Liebi Grüssli
Nina
Herzlichen Dank für deine tolen Berichte ,es ist ja toll was ihr alles erlebt und seht.
ich hoffe es geht euch gut. wir haben hier auch eine grosse Hitze,drum bin ich im Haus und nicht drausen sehe mir
eure tollen Berichte an. Liebe Grüsse Oma es heist ja Uroma