Woche 28

Woche 28 (21.11.2022 – 27.11.2022)

Wir starten den Tag mit einem gemütlichen Abend. Da wir mitten im Wald stehen, haben wir gestern Abend auch den Kamin noch aufgebaut und so wärmt uns heute Morgen ein kleines, fröhliches Feuer. Draussen ist es grau und regnet. Da Marco am Sonntag beschlossen hat am Donnerstag in die Schweiz zu fliegen, dass er seine Oma zum Geburtstag überraschen kann, beschliessen wir in der Umgebung zu bleiben, dass er nicht zu lange mit dem ÖV an den Flughafen hat. Am frühen Nachmittag machen wir uns dann auf den Weg und besuchen in einem kleinen hübschen Ort ein Kaffe in welchem wir noch einige Sachen online erledigen. Danach schlendern wir noch durch das typisch englische Städtchen bevor es weiter geht und wir bei einem Pub einen Platz für die Nacht finden. Nachdem wir im Bus zu Abend gegessen haben, gehen wir ins Pub und stossen auf ein geglücktes Projekt an. Dabei realisieren wir, dass das Pub Stonehenge Inn heisst. Etwas verwirrt über den Namen schaue ich bei Google nach und stelle fest, dass wir keine 8 Minuten vom Stonehenge entfernt sind. Welch Zufall, denn diese berühmte Sehenswürdigkeit ist uns bei der Planung wohl entgangen. So kommt es, dass wir beschliessen morgen den Steinkris zu besuchen.

Nach Regen kommt die Sonne. Dass scheint hier ein gutes Motto zu sein. Denn nachdem es gestern den ganzen Tag geregnet hat, scheint heute die Sonne. So machen wir uns mit wunderschönen Wetter auf den Weg zum Stonehenge. Etwas überrascht über die hohen Eintrittspreise sind wir schon 44.- GBP für zwei Personen?! Da das die Hälfte des englisch heritage Tickets ist, beschliessen wir gleich das Jahresabo zu lösen. So können wir bei über 400 Standorten Schlösser, Burgen, Steinkreise, etc. gratis besichtigen. 

Danach geht es aber los. Wir gehen zu Fuss zum Steinkreis, da wir relativ früh da sind, sind noch nicht all zu viele Touristen unterwegs und wir haben eine gute Sicht auf den Kreis. Obwohl er nicht mehr vollständig ist, lassen einem die Dimensionen staunen. Bei solchen Bauwerken bin ich jedes Mal überrascht wie sie zustande gekommen sind. Denn wenn wir ehrlich sind, sind die Gebäude so genau ausgerichtet, dass es mit der heutigen Technik nicht genauer gehen würde. Erstaunlich.

Nachdem wir zurück beim Eingang sind, besuchen wir noch die kleine Ausstellung. Die Animation, wie sich der Steinkreis entwickelt hat, bzw. wie er entstanden und gewachsen ist ist sehr interessant. Auch die Fundstücke, welche ausgestellt sind erzählen ihren Teil der Geschichte.

Den Nachmittag verbringen wir nochmals mit etwas „Arbeit“. Auch wenn ich zurzeit noch nichts verraten darf, sind einige grosse Projekte in Entstehung. Dafür gibt es so mache Frage die geklärt werden muss. 

Am frühen Abend machen wir uns dann auf den Weg zum Parkplatz beim Stonehenge. Dort wollen wir übernachten. Davor kochen wir aber noch und verbringen die Zeit mit einer Runde Kartenspiel.

Am Mittwoch geht es bei Zeiten los. Morgen am Morgen werde ich Marco an den Bahnhof bringen. Zuvor müssen wir jedoch noch waschen. So machen wir uns auf die Suche nach einem Waschsalon und als wir ihn gefunden haben, wird gewaschen. Währenddessen geht Marco einkaufen. Ich mache eine Pause. Denn heute ist überhaupt nicht mein Tag. Daher wird heute auch nicht mehr all zu viel passieren von meiner Seite her. 

Nach dem Waschen machen wir uns auf den Weg zum Campingplatz. Denn es ist an der Zeit für eine Dusche und Knuschel sollte aufgefrischt werden. Da hier in England wildcampieren nicht erlaubt ist, frei stehen ohne dass man etwas draussen hat ist ein Graubereich, ist es auch schwierig Entsorgungsstellen ausserhalb eines Campingplatzes zu finden. Für mich kommt das gelegen. Ich lese noch etwas und freue mich über einen warmen Bus. Währenddessen fährt Marco die grossen Geschütze auf. Er hat Kürbis und Lammsteaks gekauft. Sein Ziel ist es Kürbisgnocchi zu machen. Nicht ganz einfach auf so kleine Raum aber er schafft es und es entsteht ein super leckeres Abendessen mit Kürbisgnocchi, Lammsteaks und Spinatsalat. Danach wird noch abgewaschen. Zum Glück gibt es im Servicehaus eine Abwaschstellen. So viel Geschirr möchte ich nicht unbedingt in Knuschel abwaschen. Nach getaner Arbeit machen wir uns auf den Weg ins Bett.

Heute wird Marco mich für fünf Tage verlassen und in die Schweiz fliegen. Am Morgen heisst es aber erstmals duschen, Marco macht noch Sport, Knuschel auffrischen und fertig packen. Wir machen noch eine kurzen Abstecher in einen Handarbeitsladen, wo ich Wolle kaufe. Ich möchte noch ein Weihnachtsgeschenk stricken. Danach geht es auch schon los in Richtung Bahnhof. Ich lade Marco aus und mache mich das erste Mal alleine mit Knuschel sowie Dylan und Dinah auf den Weg.

Unser Ziel ist das Corfe Castle. Die Fahrt dauert ca. eine Stunde und ich überstehe sie ohne Probleme. Danach ziehe ich mich an und mache mich auf den Weg zur Ruine. Es ist ziemlich windig und es wechseln sich Regen-, Sonnen- und Trockenperioden im fünf Minuten Takt ab. Oben angekommen wird mir mitgeteilt, dass die Ruine zurzeit geschlossen ist, da es zu fest windet. Ich beschliesse erstmals durchs Städtchen zu schlendern und gehen danach zurück zu Knuschel.

Dort schreibe ich den Wochenbericht, der schon fast überfällig ist, und nach knappen zwei Stunden gehe ich nochmals hoch. Da in der Zwischenzeit die Sonne vermehrt scheint und der Wind etwas abgeflaut hat, haben sie die Burg doch noch geöffnet. So schlendere ich über das riesige Gelände und stelle mir die Burg vor, als sie noch ganz war. Die Ausmasse sind gigantisch. Da das vom Standpunkt in der Burg nicht sehr gut ersichtlich ist, beschliesse ich noch auf den Nachbarhügel zu laufen und von dort ein Foto zu machen.

Das funktioniert besser als gedacht. Und als Bonus habe ich da auch wieder Handyempfang, sodass ich meinen nächsten Reiseschritt planen kann. Da es langsam wieder anfängt zu regnen mache ich mich auf den Rückweg.

Im Bus angekommen wird alles fahrsicher verstaut und los geht es. Irgendwo erwische ich eine Abzweigung nicht. Die Ersatzroute des Navis ist grandios. Schmale Strassen, auf welchen in der Mitte Gras wächst und ich links und rechts mit den Rückspiegeln die Hecken streife. Und nein, es ist kein Einbahn…. Ich habe jedoch das Glück, dass ich nur einmal kreuzen muss und ich direkt bei einer Ausbuchtung stehen bleiben kann. Da es langsam eindunkelt bin ich erstaunt, dass die Lichter von Knuschel nicht richtig leuchten. Irgendwie ist es zu dunkel. Bei einer Rastausfahrt halte ich an und stelle fest, dass beide Lichter kaputt sind. Zum Glück habe ich noch eine Ersatzbirne im Handschuhfach. Schnell ist die erste gewechselt und so kann ich mich wenigsten auf den Weg zu einer Tankstelle machen um noch eine zweite Birne zu kaufen. Welch Glück, dass die erste Tankstelle die ich anfahre die richtigen Birnen hat. Ich kaufe gleich zwei, dass ich wieder eine als Ersatz habe. Die zweite baue ich gleich ein. Irgendwie kämpfe ich etwas damit. Aber nach einigen Minuten habe ich den Kampf gewonnen und Knuschel leuchtet wieder wie er sollte. Weiter geht die Fahrt. Da er für Freitag schönes Wetter gemeldet hat, beschliesse ich ans Meer zu fahren. In Lulworth, bei der Kirche, finde ich einen ruhigen Platz für die Nacht. Da ich noch einige Gnocchi von gestern übrig habe, muss ich nicht Mal mehr gross kochen. Den Abend verbringe ich mit dem Vorbereiten des Wochenberichts, schreiben von Beiträgen und dem umgestalten und ergänzen unserer Webseite. Danach mache ich mich ready fürs Bett. Nach einem halben Jahr, wo wir jeden Abend (ausser fünf als ich in der Schweiz war) zusammen ins Bett gegangen sind, ist es komisch alleine im Bett zu liegen und so „viel“ Platz zu haben. Irgendwann schlafe ich dann aber trotzdem ein, denn der Wind schaukelt mich in den Schlaf.

Wie der Wetterbericht versprochen hat ist heute wunderschönes Wetter. So mache ich mich auf den Weg an den Strand.

Von dort geht es die Steilküste rauf bis hin zum Durdle Door. So früh am Morgen hat es erst wenige Menschen. Ich aber komme richtiggehend ins schwitzen. Denn trotz dem Wind, welcher vom Meer her weht ist es richtig warm und ich bin viel zu dick angezogen. Sehr ungewohnt. Beim Stair Hole vorbei bis zum Durdle Door. Dort geht es über eine steile Treppe Berg ab bis ich am Strand stehe. Die Dimensionen sind gigantisch und die Gegend erinnert mich ans Mittelmeer.

Irgendwann, als ich genug Meeresrauschen getankt habe, mache ich mich auf den Rückweg. Zuerst besuche ich noch den Gift shop für ein zwei Postkarten. Danach geht die Fahrt weiter. Ich möchte noch nach Abbotsbury. Zwar weiss ich, dass die Klosterruine zurzeit renoviert wird, trotzdem möchte ich mir noch die St. Catherine’s Chapel ansehen, welche majestätisch auf einem Hügel thront. Dort angekommen möchte Dinah unbedingt raus. Daher beschliesse ich Dylan in den Rucksack zu packen und beide mit zu nehmen. Das geht aber nur die ersten paar hundert Meter gut. Ich habe vergessen, wie viele Hunde unterwegs sind. Eigentlich sind Hunde kein Problem für die zwei, aber als einer nicht angeleint auf uns zu springt und an mir hochhüpft ist es für Dinah zu viel. Daher bringe ich sie zurück zum Bus und mache mich selber auf den Weg. Oben angekommen ist die Aussicht wunderbar. Man sieht bis zum Meer und auf der anderen Seite weit ins Land. Überall sieht man Kühe und Schafe weiden. Die Kirche steht stolz auf ihrem Hügel und überblickt das Land. Über die angebrachten Schilder erfahre ich, dass sie die Meuterei des Klosters nur überlebt hat, weil man sie zu einem Leuchtturm umfunktioniert hat.

Den Rückweg mache ich übers Dorf. Dort werden die Postkarten eingeworfen und ich bin wieder einmal bezaubert vom Charme der englischen Dörfer. Danach mache ich noch etwas Strecke.

Fast zwei Sunden bin ich unterwegs. Es ist erstaunlich, wie die Strassen an die Umgebung angepasst werden und nicht die Umgebung der Strasse. Es hat viele Kurven, geht Berg auf und Berg ab. Nicht wie bei uns wo ein Tunnel gebaut werden würde oder eine Brücke. 2,5 Meilen vor meinem Ziel, ist dann auch noch eine Strasse gesperrt. Wuhuuu. Langsam bin ich mit meiner Konzentration am Ende. Da mich die Umleitung durch die Stadt führen würde, sie haben hier auch irgendeine Umweltzone – fragt mich nicht was für eine, fällt das ins Wasser. Beim Navi suche ich mir dann eine andere Route aus. Was mir dabei entgeht ist, dass ich schon wieder sehr schmale Strassen fahren muss. An einer sehr schmalen und steilen Stelle kommt mir dann auch prompt ein Auto entgegen. Da es nicht einfach ist mit Knuschel Berg auf rückwärts zu fahren, beschliessen wir, dass er rückwärts geht. Ich bleibe stehen und mache alle Lichter aus, da sie ihn blenden. Das ganze Unterfangen ist nicht sehr toll. Jedoch bin ich etwas genervt, als ich feststelle, dass er keine 40 Meter rückwärts muss, da am Anfang des Hügels eine breite Stelle kommt. Wieso er nicht von Anfang an dort gewartet hat, verstehe ich nicht. Nachdem das Unterfangen geglückt ist, er mir noch gesagt hat, dass ich doch nicht solche Strassen fahren soll, ist es nicht mehr weit bis zum Parkplatz, bei welchem ich übernachten möchte. Ziemlich erschöpft mache ich mir noch etwas kleine zum Nacht bevor ich müde und mit vielen Eindrücken ins Bett falle.

Samstag und es Regnet wieder. Heute steht am Morgen das Dartmouth Castel auf den Plan. Da es erst um 10.00 Uhr öffnet habe ich etwas Zeit. Danach mache ich mich zu fuss auf den Weg. Ich  besichtige die Burg, die vor allem für die Verteidigung der Stadt gebaut wurde.

Danach gehts zurück zu Knuschel um die Tasche umzupacken und dann ab in die Stadt. Regen macht ja bekanntlich schön. Die Innenstadt ist sehr charmant und überall keuchtet mir die Weihnachtsbeleuchtung entgegen. Auch werde ich noch fündig für die fehlenden Stricknadeln. Zum aufwärmen setze ich mich in ein Kaffe und schreibe etwas am Wochenbericht bevor ich wieder zurück zu Knuschel gehe und noch einige Meilen fahre.

So viel Wasser auf den Strassen, wie ich hier erlebe habe ich in meinem Leben noch nie gesehen. Durch dass es Berg auf oder Berg ab geht, fliesst das Wasser in die Tiefe und sammelt sich dort in Riesen Pfützen. Den Berg runter fliesst es in kleinen Bächen. Zum Glück habe ich gute Reifen bei Knuschel. Trotzdem komme ich nur langsam voran. Irgendwann komme ich dann doch noch am Ziel an. Da es ziemlich fest windet, kann ich den Kamin nicht montieren. Ich koche noch etwas zum Abendessen bevor ich mich mit einem guten Podcast und meinem Strickzeug ins Bett setzte.  Nach einiger Zeit beschliesse ich zu schlafen.

Gegen Mitternacht wache ich auf, da es so fest windet. Ich beschliesse umzuparkieren, sodass ich etwas Windschutz von den umliegenden Häuser bekomme. Es hilft nur ein wenig, aber wenigsten pfeift es nicht mehr durchgehend.

Am Sonntag Morgen, nach einem wärmenden Frühstück mache ich mich auf den Weg um das Tintagel Castle anzuschauen. Hier ist die Geschichte von König Arthur und die von Isolde und Tristan entstanden. Die Ruine schlängelt sich über eine Landspitze. Durch den Einsturz der natürlichen Felsenbrücke wurde die Burg in zwei Teile getrennt. Heute sind nur noch Ruinen vorhanden. Es ist sehr windig und kühl, daher setze ich mich in ein Kaffe und geniesse ein cornisches Gebäck, welches gefüllt ist mit Hackfleisch, Zwiebeln, Süsskartoffel und Karotten.

Nach dieser Stärkung mache ich mich auf den Weg nach Taunton. Dort werde ich morgen gegen Mittag Marco aufladen, sodass wir wieder zu zweit unterwegs sind. 

Die Fahrt verläuft ziemlich unspektakulär und den Abend verbringe ich wieder mit Stricken.

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